1) 26.11.2024 Katholisch.de - Interview mit Beate Kampen
Frage: Herr Deselaers, was hat Sie dazu bewegt, den Brief zu verfassen?
Deselaers: Im Zusammenhang von Ausschwitz ist oft die Rede davon, dass es Täter, Opfer und eben auch Bystander gab, also Menschen, die bei einer Gewalttat tatenlos zu schauen. Ich fühle mich in Bezug auf die Ukraine und Russland so wie jemand, der danebensteht – aber ich will nicht so tun, als ging es mich nichts an. Lange habe ich überlegt, was ich als Manfred mit meinen Kontakten machen kann. Aus meinen Begegnungen mit Menschen aus der Ukraine und aus Russland ist die Idee des Briefes entstanden. Der Gedanke dahinter ist, nicht nur über Russland zu sprechen, sondern Christen in Russland direkt anzusprechen.
Frage: Was kann ein Brief über Versöhnung mitten im Krieg bewirken?
Deselaers: Wir dürfen nicht warten, bis der Krieg zu Ende ist. Ich kann meine Glaubensperspektive jetzt schon teilen. Es werden zu viele todbringende Raketen über Grenzen geschossen, es fehlen lebenspendende Botschaften. Der Brief allein wird den Krieg zwar nicht beenden, aber er kann die Atmosphäre vielleicht mehr beeinflussen als Millionen von Dollar für neue Waffen.
Frage: Was wollen Sie den russischen Christen mit diesem Brief sagen?
Deselaers: Die entscheidende Frage des Krieges ist nicht, wohin Waffen abgeschossen werden, sondern warum Waffen abgeschossen werden. Die russisch-orthodoxe Kirche bezeichnet diesen Krieg als "heiligen Krieg". Es sei die "Verteidigung des heiligen Russlands" vor dem "satanischen Westen". Als Christ sage ich, dass diese Begründung falsch ist. Mit ihr wird das Christentum selbst zerstört. Ich möchte den russischen Lesern sagen: Rettet das Christentum in Russland. Lasst es euch durch die Instrumentalisierung in diesem Krieg nicht wegnehmen. Seid gewiss, dass wir euch in eurem christlichen Engagement auf der Suche nach Wegen zum Frieden unterstützen. Wir glauben daran, dass langfristig ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Das ist unser christlicher Glaube.
Frage: Wie kann es Vergebung zwischen Russen und Ukrainern geben?
Deselaers: Vergebung hängt immer mit Schuld zusammen, die die Beziehung zerstört hat. Damit eine Beziehung wieder heilen kann, ist es wichtig, die Schuld zu bekennen und das zugefügte Leid ernst zu nehmen. Ohne die Dinge beim Namen zu nennen und ohne zu der eigenen Verantwortung zu stehen, gibt es keine echte Versöhnung. Das gilt auch für den Brief. Wir haben sehr direkt geschrieben, wie wir auf die Lage in der Ukraine schauen: Dieser Krieg wird von Russland geführt, um die Selbstständigkeit der Ukraine zu vernichten. Das wirkt für uns wie ein Völkermord, der täglich Leben kostet. Aber trotzdem wollen wir die Hand zu einer möglichen Versöhnung reichen.
Frage: Sind die Menschen in der Ukraine überhaupt bereit, über Vergebung zu sprechen?
Deselaers: Ich war selbst überrascht, wie oft und wie sehr ich diesem Thema bei Besuchen in der Ukraine begegnet bin. Erst letztens wurde ich zu einer Konferenz von römisch-katholischen Christen in Lwiw eingeladen, um einen Vortrag über Vergebung zu halten. Ich fand es sehr beeindruckend, während des Krieges über Vergebung reden und nachdenken zu wollen. Viele Menschen spüren, wie gefährlich der Hass ist, der aus der ganzen Vernichtung und Zerstörung entsteht. Das macht auch die Hassenden krank. Die Perspektive der Vergebung offen zu halten und zu sehen, dass nicht alle Russen gleich schuldig sind, ist sehr wichtig. Der Glaube an Versöhnung ist eine Kraft, die wir zum Friedenschaffen brauchen.
Frage: Woher ziehen Sie diese Hoffnung nach über 1.000 Tagen Krieg?
Deselaers: Die Hoffnung kommt aus meinem Glauben und aus meinen Begegnungen. Ich war selbst in den letzten drei Jahren dreimal in Russland und dreimal in der Ukraine. Beim Gedanken an beide Seiten habe ich konkrete Menschen im Kopf. Ein Krieg hat immer menschliche Gründe. Und Menschen können sich verändern. Das geht nicht schnell und auch nicht einfach. Aber so ein Prozess ist möglich. Der zweite Weltkrieg hat länger als drei Jahre gedauert. Dennoch hat die deutsch-polnische oder auch die christlich-jüdische Beziehung wieder eine neue Basis gefunden. Das erhoffe ich mir auch für die russisch-ukrainische Beziehung, die für uns in Europa von zentraler Bedeutung ist.
Frage: Was für Rückmeldungen haben Sie auf den Brief bekommen?
Deselaers: Bisher sind die Reaktionen erstaunlich positiv. Vor allem war mir wichtig, auch die Meinung von Ukrainern zur Initiative zu hören. Meine Gesprächspartner haben mir gesagt, dass sie den Brief unterstützen. Das hat mich ermutig, den Brief zu veröffentlichen. Sogar ein russischer Priester hat mir erzählt, dass er den Brief in seinem Bekanntenkreis weiter verteilen möchte. Besonders überrascht hat mich dann, dass auch einige Menschen aus Russland den Brief unterschrieben haben.
Frage: Wie soll es mit dem Brief weitergehen?
Deselaers: Ich hoffe, dass der Brief bekannter wird und Unterstützer findet. In Deutschland, Polen und in der Ukraine gibt es viele, die keine ewige Feindschaft wollen. Das muss in Russland gehört werden. Zusammen sollten wir Christen die Welt auf der Grundlage des gemeinsamen Glaubens gestalten. Dafür ist aber wichtig, dass viele diese Idee weitertragen.
2) 29.11.2024 HERDER KORRESPONDENZ - Online exklusiv
Auf meinem Handy-Display habe ich ein Foto von einer Ikone der Mutter Gottes von Kazan. Ich habe auch noch die Luftalarm-Warn-App von meinen Besuchen in der Ukraine. Fast täglich erscheinen die Alarme über der Ikone. Ich habe immer den Eindruck, Maria und ihr Sohn schauen mich sehr traurig an und wollen mir sagen „Tu doch etwas!“
Täglich höre ich in den Nachrichten, dass etwas getan werden muss: Mehr Waffen! Oder Verhandlungen, die wie Kapitulation klingen. Was auch immer, es bleibt in der Logik der Gewalt. Gibt es nicht auch eine andere Logik?
Ich bin deutscher Seelsorger in Oświęcim, neben der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, in Polen. Hier habe ich Ukrainer und Russen kennengelernt, mit denen ich mich befreundet habe. Ich war seit 2022 dreimal in Russland und dreimal in der Ukraine. Ich kann nicht sagen, dass mich der Krieg nicht berührt.
Gibt es nicht auch eine Logik der Liebe? Kann die nicht Berge versetzen? Ist das nicht unser christlicher Glaube? So begann ich, in diesem Krieg auf die Suche nach der Logik der Liebe zu gehen.
Am 23. Februar 2022, am Tag vor dem Beginn des großen Krieges, präsentierte ich in Moskau die russische Übersetzung meines Buches über den Kommandanten von Auschwitz mit dem Titel: „Und Sie hatten nie Gewissensbisse?“ Ein Jahr später bin ich als Tourist nach Russland gereist, um meinen Bekannten und Freunden zuzuhören. In diesem Jahr bin ich dann noch einmal als Pilger nach Kazan gereist, um dort um Frieden zu beten.
In die Ukraine wurde ich eingeladen, um im römisch-katholischen Priesterseminar über Vergebung vor dem Hintergrund meiner deutsch-polnischen Erfahrungen zu sprechen. Ich habe mehrmals bei Fliegeralarm im Keller gesessen und in der Psychiatrie in Lviv die Abteilung für Soldaten besucht.
Überall traf ich auf die Sehnsucht, dass einmal eine friedliche Beziehung zwischen Ukrainern und Russen möglich sein solle. Aber wie kann das geschehen? Es ist sicher nicht möglich, die Wunden und Traumata, Verbrechen und Morde, Schuld und Verantwortung nicht ernst zu nehmen.
So entstand die Idee zu diesem Brief. Es ist ein Brief von Christen an Christen, getragen vom Glauben an Gottes Liebe, Gerechtigkeit (und gerechten Zorn) und Barmherzigkeit. Es ist der Versuch, nicht auf einer politischen Ebene, sondern auf einer Glaubensebene einerseits nichts zu verschweigen und Schuld zu benennen, und andererseits gleichzeitig darüber nachzudenken, wie Versöhnung möglich sein kann.
Es ist ein Brief an, nicht über oder gegen Russen, getragen von der Hoffnung, Herzen erreichen und nötigenfalls bekehren zu können.
Der Initiator des Briefes ist ein Deutscher in Polen, kein Ukrainer. Ich kann nicht für Ukrainer sprechen, auch wenn ich mit Ukrainern über diesen Brief gesprochen habe. Ich hoffe, dass viele Christen in Deutschland und in Polen diese Botschaft an die Christen in der orthodoxen Kirche in Russland mittragen. Das hat auch deshalb Bedeutung, weil wir aus der Erfahrung der Deutsch-Polnischen Versöhnungsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg kommen. Ich hoffe auch, wer den Brief unterschreibt, begreift, dass es nicht leere Worte bleiben dürfen, sondern eine Verpflichtung bedeutet, sich selbst für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung einzusetzen.
Den Brief habe ich mit vielen Menschen konsultiert, zuletzt mit den Erstunterzeichnern: in Deutschland Gerold König, Bundesvorsitzender von Pax Christi Deutschland; in Polen Dr. Robert Żurek, Verwaltungsdirektor der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, der über die Rolle der Kirchen im Prozess der Deutsch-Polnischen Versöhnung promoviert hat; in Polen der griechisch-katholische Priester Stefan Batruch, der eine Stiftung für Polnisch-Ukrainische Versöhnung gegründet hat; in der Ukraine Weihbischof Edward Kawa, Generalsekretär der römisch-katholischen Bischofskonferenz in der Ukraine; in Deutschland der russische orthodoxe Priester Andrey Kordochkin, der die russische orthodoxe Kirche verlassen musste, weil er für den Frieden statt für den Sieg betete, und dann in das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel aufgenommen wurde. Er ist in einem Netzwerk zur Unterstützung russischer Priester aktiv, die aus dem gleichen Grund in Schwierigkeiten geraten sind.
Wir sind erst am Anfang mit der Verbreitung unseres Briefes. Die bisherige Resonanz ist erstaunlich positiv, soweit sie bei mir ankommt. Nicht alle unterzeichnen. Namen aus Russland anonymisieren wir, weil Unterzeichner in Russland dafür empfindlich bestraft werden können. Wichtig ist nicht so sehr die Anzahl der Unterschriften, sondern vor allem das Gespräch über diese Themen, die Nähe zum Leiden der Menschen in der Ukraine und die ausgestreckte Hand zu den Christen in Russland. Doch am wichtigsten ist wohl, dass wir nicht aufhören, füreinander zu beten.
Quelle: https://www.herder.de/hk/online-exklusiv/ein-brief-nach-russland-christen-schreiben-christen/
Єпископ Кава: так, християни Росії мають навернутися. І ми теж!
Bishop Kawa: yes, Christians in Russia should convert. And we too!
05.11.2024
Наприкінці жовтня в Польщі, у Центрі діалогу й молитви, що діє при колишньому нацистському концтаборі Аушвіц (Освенцім), був підписаний лист християн Німеччини, Польщі та України до християн РПЦ. Серед представників європейського християнства, які засвідчили згідність думок у цьому листі, був також єпископ-помічник Львівської архідієцезії РКЦ в Україні Едвард Кава. Він погодився розповісти про цей лист, а також про свої думки стосовно такого звернення до росіян.
Про це пише СREDO.
Екселенціє, наприкінці цього листа стоїть дата й місце – 30 жовтня 2024 року, Освенцім. Ви мали запрошення на цю подію?
Ні, я був там у черговій робочій поїздці за кордон, пов’язаній із Центром діалогу й молитви, який уже давно діє біля Аушвіца. Духовним наставником Центру є о. Манфред Дезелаерс, сам німець за походженням. Він уже не раз приїжджав в Україну, зустрічався з різними діячами, також і зі мною; говорив про своє прагнення зробити таке звернення. Ми часто спілкувалися; зокрема, він цього літа запросив мене на 9 серпня – річницю мученицької смерті Едити Штайн. Під час тієї урочистості ми обговорювали, також з іншими представниками Католицької Церкви Німеччини та Польщі, пропозицію такого звернення.
Мета цього Листа була – і є – такою, щоби пробудити хоч якесь християнське почуття в тих, які нас сьогодні нищать і вбивають: тобто це християни російської федерації. Якщо вони називають себе християнами, то ми прагнемо пробудити в них це християнство, бо воно перекреслює будь-яку форму насильства чи вбивства – те, що, на жаль, вони роблять у нашій країні.
Плодом нашої праці стало оце звернення, лист, що був днями опублікований у кількох мовних версіях. Його підписання не було якимось разовим процесом; я був в Освенцімі один день і поставив підпис, зустрівся з о. Манфредом та двома іншими священниками; а представника російського православ’я, який теж це підписав, я не зустрічав, і з ним особисто не знайомий. Це звернення формувалося певний час, різні люди вносили в нього свої виправлення і доповнення, і підписували кожний окремо – жодних спеціальних конференцій чи зустрічей із цього приводу.
Цей лист дуже емоційний, сповнений гірких закликів; однак емоції це тільки розчулення, на реальний стан справ у нашому світі емоційні документи не впливають. І, як на мене, ця емоційність побудована на схваленні російського християнства, на сумновідомому європейському «упаданні перед росією». Яке Ваше враження про загальний тон цього документа?
Ні, там напевно немає жодного «преклонения перед россией», немає ніяких комплексів стосовно росії, – тільки звернення до християн, яке саме це й підкреслює: що росія нібито захищає традиційні цінності, тоді як насправді вона першою ж їх порушує, прикладом чого є ця війна.
Я би не сказав, що цей лист – емоційний. Він має трошки «провокативний» характер, у позитивному значенні, – щоби пробудити людей від якогось гіпнозу чи затурканості, в якій зараз перебувають християни російської федерації. Але цей лист не схиляється перед так званим «великим российским народом», бо він зовсім не «великий», хіба що в убивствах, – ані не має інших комплексів щодо росії. Його мета – заклик: якщо ви християни, то покажіть це, проявіть це! Проявіть своє християнство!
Екселенціє, оскільки росія закриває фейсбук, ютуб, обмежує інші засоби вільного обміну інформацією, – які шанси, що це послання дійде хоч до когось у тій росії? Красивий лист англійською – це «робота на західного читача». А як його поширювати в умовах інформаційного колапсу росії, щоб це звернення дійшло?
Воно вже дійшло. Я знаю, що вже є відгуки від людей у росії, які мають певний вплив на духовенство … воно дійде.
Я знаю, що напевно не треба просто сидіти, чекати і обмірковувати, як там і що, а треба робити всі можливі ініціативи, які можуть, будь-яким чином, зупинити цю диявольщину, якої ми зазнаємо через російську федерацію в нашій країні. Тому я певен, що цей лист, навіть якщо він є маленьким промінчиком світла, все одно має свою цінність. Якщо через цей лист задумається, навернеться, одумається хоч би якась невелика частинка християн російської федерації, то й так я певен, що це буде досягненням, за яке треба дякувати Богові.
Але цей лист напевно дійде до адресатів. Бо саме тоді, коли все закривають, коли обмежують соцмережі та інше, – інформація передається найкраще, звичайними людськими посланнями; тоді вона найбільше доходить туди, де треба. Якби вона була назагал доступна – то вона була би рішуче проігнорована чи висміяна, або відкинута. Але якщо це послання має труднощі з тим, щоби пробитися до того, куди скероване, – це означає, що воно напевно принесе свої добрі плоди. Варто на це сподіватися.
Отець Войцех Гертих каже, що росія здатна до хоч якогось розвитку лише після того, як зазнає поразки, це її нормальний історичний цикл; що росія як держава – це диявольське утворення. Джордж Вайґель вказав, що для путіна Україна – це «тільки закуска». Натомість цей лист зазначає прямо: «ми зацікавлені у збереженні росії та рпц». Чи немає тут світоглядного конфлікту?
Ні, немає. Я шаную думку різних великих людей, які мають своє бачення майбутнього світу, чи росії, чи України; є багато інформації про те, «чи ми маємо право на існування, чи не маємо». Але завжди треба пам’ятати, що то Бог вирішує, хто має існувати, в якій формі має існувати; а наша мета, людей, – це передовсім шукати волю Бога, розпізнавати її. Тому в цьому листі немає ніяких вказівок чи рішень, у якій формі має існувати росія. Там безсумнівно є чітке посилання на Божу волю: що це Бог вирішить, чи росія буде існувати, чи її православна церква – у такому форматі, як вона зараз, – потрібна як «християнська» спільнота, чи все це має пережити тотальну трансформацію і відродження, навернення. Все це в Божих руках: це Його компетенція, а не наша.
Тобто цей лист є втіленням тих самих надій на діалог, про який постійно говорить Папа Франциск. Натомість із росією завжди виходить так, що діалог із нею неможливий, а підписані з нею документи «не варті паперу, на якому написані», казав Бісмарк. То є можливим діалог із росією чи ні?
Наш лист – це сподівання на навернення російської федерації, російського народу.
Я знаю, що цей лист зачіпає багато болісних точок і з нашої, української перспективи він може викликати багато критики і несприйняття – я це розумію. Але ми дивимося в ширшій перспективі. Не можна зациклюватися на тому, що ми маємо рацію, а вони – ні. Так, воно правда, то на нас напали і росія поширює свою диявольську війну по території нашої країни. Але ми мусимо шукати будь-якого Божого втручання, щоби щось змінилося. Якщо не навернеться російський народ – нічого не зміниться, навіть якщо – дай Боже! – зупиниться ця війна, то загроза з їхньої сторони для нас надалі, на жаль, залишатиметься великою, бо немає навернення.
Я знаю, що зараз є тенденція говорити дуже жорстко і конкретно; але так роблять політики, вони це люблять, бо люблять оперувати однодумністю. Натомість я кажу, що права людини зараз повсюдно порушуються в Україні, і не про одну росію йдеться. Я сам є свідком: коли мене зупиняють на дорозі, майже виводять з машини і «скручують», бо я не на фронті, то скручують саме ті, які ніколи навіть близько до лінії фронту не були. А як перевірять документи і побачать, що я єпископ, то ще й попринижують, пообзивають. Це є порушенням прав людини! А мені кажуть: «Бо ви проголошуєте російську риторику». Ні, я не проголошую «російської риторики», я просто уявляю, як поводяться зі звичайними людьми, які не є єпископами ані не мають якихось особливих документів.
Я кажу правду: ніхто не має права порушувати Божі заповіді, принижувати людей, які є громадянами своєї держави, і я вважаю, що наші громадяни дуже багато для цієї держави роблять. Політики стільки не роблять! І ми не можемо мовчати за принципом «росіяни погані, а ми хороші». Ні, нам в Україні треба позбутися хабарників, нечесних політиків, людей подвійних стандартів, які навіть здають ворогу наших хлопців, яких масово вбивають на фронті… Це не є жодною таємницею – що у нас подвійні стандарти майже на кожному рівні суспільства!
Отож ми говоримо про те, що очікуємо навернення російського народу, – але нам самим також навернення потрібне.
Джерело:
https://rkc.org.ua/blog/2024/11/05/yepyskop-kava-tak-hrystyyany-rosiyi-mayut-navernutysya-i-my-tezh/
Anonymous Russian Priest:
Repentance as a Realization of one's own Limits
06.11.2024
I have no hope that this letter will be read by those, first of all, who should read it - the rulers of minds and decision-makers. But I very much hope and believe that it will be read by my former parishioners, my priest friends, the large community of the Russian Orthodox Church.
The leaders of the Church, eating from the “golden” state plates, have long been poisoned by this gold. To renounce it, to stand on the side of Christ and His Gospel is very difficult. It would mean parting not only with power and wealth, but also incurring serious losses - because much has been built up over the years (both materially and socially) with preferential treatment, in violation of the law, by agreement. And, as we understand, what was given in this way can be taken away at once.
I believe in the simple children of God, in honest, good members of the Church who are not endowed with power or wealth. I believe that we will be able to legalize prudence! I believe that what the Gospel has taught us is alive in them! I believe that true repentance is possible (not the mimicry of repentance that we often see in modern churches).
Repentance is a way of understanding the world and ourselves in the world. And this path is through the gate of humility, which is like the frame of a metal detector. The word “humility” was spelled with an “E” in pre-revolutionary Russia. That is, it implied a certain state, a form of living in the world with the realization of one's own measure - “life with measure”. This is what my church and my country lack now - repentance as a realization of one's own limits.
Here are two quotes that brilliantly emphasize my point. The first belongs to Metropolitan Anthony of Sourozh - “in order to turn to God, it is necessary to return under your own skin, to live under your own skin. Nothing else is required of you.” Indeed, a large number of people in my country have become “sick” of quasi-patriotism and are “out of their skin” and are “Beside themselves with alleged saint anger”.
The second quote belongs to Yuri Shevchuk, which I want to end with - “Motherland, come home!”... get back under your own skin. Being within your limits and boundaries is a sign of health. Thus, a cell of the organism is healthy only when it remembers that it is a part of the organism and lives within its boundaries. I don't want my country, my people to be talked about as a cancerous tumor! We are a part of the human organism, just a cell of it....
Братья и сестры. Я решила подписать это письмо, потому что не раз обращалась к вам лично в чатах Телеграма, и вы меня не услышали. Я прошу вас прочитать Евангелие. Христос не призывал к тому, чем занимается ваше государство. Весь мир смотрит на вашу церковь и говорит - ну как же так? Ведь они христиане? Вы христиане? Мир на пороге третьей мировой. Очнитесь. Это война не за гуманитарные ценности, а за то, за что ведутся все войны на земле - ресурсы. И вы не обязаны поддерживать эту войну с соседним православным народом.